Vier Jahre lang in Top-VCs investiert, aber das Kapital wurde halbiert: Ist der Mythos der Krypto-Fonds zusammengebrochen?
Autor: PANews, Zen
Originaltitel: Das Kapital halbiert nach vier Jahren Investition in Top-VC – Was ist mit Krypto-Fonds los?
Kürzlich veröffentlichte Akshat Vaidya, Mitbegründer und Investmentchef des Family Office Maelstrom von Arthur Hayes, auf X öffentlich eine enttäuschende Investment-Performance, die in der Krypto-Community breite Diskussionen auslöste.
Vaidya erklärte, dass er vor vier Jahren 100.000 US-Dollar in einen Early-Stage Token Fund von Pantera Capital (Pantera Early-Stage Token Fund LP) investiert habe, von denen heute nur noch 56.000 US-Dollar übrig seien – fast die Hälfte des Kapitals sei verloren.
Zum Vergleich wies Vaidya darauf hin, dass sich der Bitcoin-Preis im gleichen Zeitraum etwa verdoppelt habe, während viele Seed-Investments in Krypto-Projekte sogar eine Rendite von 20–75 Mal erzielten. Vaidya bemerkte: „Obwohl das Jahr des Markteintritts wichtig ist, ist ein Verlust von 50% in jedem Zyklus die schlechteste Performance.“ Diese scharfe Kritik stellt die Performance des Fonds direkt in Frage und löste in der Branche eine hitzige Debatte über die Performance und Gebührenmodelle großer Krypto-Fonds aus.

Das „3/30“-Modell im Zeitalter des Marktwachstums
Vaidya erwähnte und kritisierte insbesondere das „3/30“-Gebührenmodell, das eine jährliche Verwaltungsgebühr von 3% sowie eine Gewinnbeteiligung von 30% vorsieht. Dies liegt deutlich über dem traditionellen „2/20“-Modell von Hedgefonds und Venture-Capital-Fonds, das 2% Verwaltungsgebühr und 20% Performance Fee vorsieht.
Auf dem Höhepunkt des Krypto-Booms verlangten einige bekannte institutionelle Fonds aufgrund ihrer umfangreichen Projektkontakte und bisherigen Erfolge Gebühren, die über dem traditionellen Standard lagen, etwa 2,5% oder 3% Verwaltungsgebühr und 25% oder sogar 30% Gewinnbeteiligung. Pantera, das von Vaidya kritisiert wurde, ist ein typisches Beispiel für überhöhte Gebühren.
Mit der Marktentwicklung haben sich die Gebührenstrukturen der Krypto-Fonds in den letzten Jahren weiterentwickelt. Nach mehreren Bullen- und Bärenzyklen, unter dem Druck der LPs und angesichts von Fundraising-Schwierigkeiten, bewegen sich die Krypto-Fonds allgemein in Richtung niedrigerer Gebührenstrukturen. Neu aufgelegte Krypto-Fonds machen inzwischen Zugeständnisse, etwa durch Senkung der Verwaltungsgebühr auf 1–1,5% oder durch eine höhere Performance Fee nur auf den Überschuss, um die Interessen der Investoren besser zu wahren.
Derzeit verwenden Krypto-Hedgefonds meist das klassische „2% Verwaltungsgebühr und 20% Performance Fee“-Modell, aber der Druck auf die Kapitalallokation hat die durchschnittlichen Gebühren gesenkt. Laut Daten von Crypto Insights Group liegt die aktuelle Verwaltungsgebühr bei etwa 1,5%, während die Performance Fee je nach Strategie und Liquidität zwischen 15% und 17,5% tendiert.
Krypto-Fonds fällt es schwer, Skalierung zu erreichen
Vaidyas Beitrag löste auch eine Diskussion über die Skalierbarkeit von Krypto-Fonds aus. Vaidya sagte offen, dass mit wenigen Ausnahmen die Renditen großer Krypto-Venture-Fonds allgemein schlecht seien und die Limited Partner benachteiligen würden. Er erklärte, dass er mit seinem Beitrag mit Daten darauf aufmerksam machen wolle, dass Krypto-Venture-Investments nicht skalierbar seien – selbst bekannte Marken mit Top-Investoren seien davon nicht ausgenommen.
Eine Meinung unterstützt seine Sichtweise und meint, dass zu große Fundraising-Volumina in frühen Krypto-Fonds die Performance sogar belasten. Institutionen wie Pantera, a16z Crypto und Paradigm haben in den letzten Jahren Krypto-Fonds im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar aufgelegt, aber es ist sehr schwierig, solch große Summen effizient im vergleichsweise jungen Kryptomarkt zu investieren.
Bei begrenztem Projektangebot sind große Fonds gezwungen, breit gestreut in viele Startups zu investieren, was dazu führt, dass der Anteil pro Projekt gering ist und die Qualität schwankt – eine Überdiversifikation, die es erschwert, Überrenditen zu erzielen.
Im Vergleich dazu können kleinere Fonds oder Family Offices aufgrund ihrer moderaten Kapitalgröße strenger Projekte auswählen und gezielt auf hochwertige Investments setzen. Befürworter meinen, dass diese „klein, aber fein“-Strategie eher zu einer Outperformance gegenüber dem Markt führt. Vaidya selbst äußerte in den Kommentaren, dass er der Meinung sei, das Problem liege nicht bei Early-Stage-Token, sondern bei der Fondgröße, und dass ein idealer Early-Stage-Krypto-Fonds klein und flexibel sein müsse.
Es gibt jedoch auch andere Stimmen, die diese radikale Sichtweise in Frage stellen. Sie argumentieren, dass große Fonds zwar bei der Jagd nach Early-Stage-Projekten unter abnehmenden Grenzerträgen leiden könnten, ihr Wert für die Branche aber nicht allein durch eine schlechte Einzelperformance beurteilt werden sollte. Große Krypto-Fonds verfügen oft über umfangreiche Ressourcen, professionelle Teams und ein breites Branchennetzwerk, können Projekte nach der Investition unterstützen und das gesamte Ökosystem voranbringen – etwas, das Einzelinvestoren oder kleine Fonds kaum leisten können.
Darüber hinaus können große Fonds in größere Finanzierungsrunden oder Infrastrukturprojekte investieren und so die notwendige Tiefe an Kapital in die Branche bringen. Projekte wie Public Chains oder Handelsplattformen, die Hunderte Millionen Dollar benötigen, sind ohne die Beteiligung großer Krypto-Fonds kaum realisierbar. Daher haben große Fonds ihre Berechtigung, sollten aber die Fondgröße an die Marktchancen anpassen und eine Überdimensionierung vermeiden.
Erwähnenswert ist, dass einige Kommentare in dieser Debatte Vaidyas öffentliche Kritik an der Konkurrenz als „Marketing“ einstufen – als Leiter des Family Office von Arthur Hayes entwickelt er derzeit ebenfalls differenzierte Strategien und sammelt Kapital für seinen eigenen Fonds – Maelstrom bereitet einen neuen Fonds mit einem Volumen von über 250 Millionen US-Dollar vor, der mittelgroße Krypto-Infrastruktur- und Datenunternehmen aufkaufen soll.

Daher liegt der Verdacht nahe, dass Vaidya durch die Kritik an der Konkurrenz die differenzierte Positionierung von Maelstrom als wertorientierten und cashflow-fokussierten Investor hervorheben möchte. Mike Dudas, Mitbegründer von 6th Man Ventures, sagte dazu, wenn er die Performance des neuen Family-Office-Fonds bewerben wolle, solle er dies mit eigenen Ergebnissen tun und nicht durch Angriffe auf andere Aufmerksamkeit suchen.
„Keine Strategie schlägt den Kauf von BTC“
Vaidya verglich seine Fondserträge mit einer einfachen Buy-and-Hold-Strategie in Bitcoin und griff damit eine altbekannte Frage auf: Ist es für Investoren nicht besser, einfach Bitcoin zu kaufen, statt das Geld einem Krypto-Fonds anzuvertrauen?
Diese Frage kann je nach Marktphase unterschiedlich beantwortet werden.
In früheren Bullenmärkten konnten einige Top-Krypto-Fonds Bitcoin deutlich outperformen. Während der Markthochs 2017 und 2020–2021 erzielten aufmerksame Fondsmanager durch frühe Investments in neue Projekte oder durch den Einsatz von Hebelstrategien Renditen, die weit über dem Bitcoin-Anstieg lagen.
Gute Fonds bieten zudem professionelles Risikomanagement und Absicherung nach unten: In Bärenmärkten, wenn der Bitcoin-Preis halbiert oder noch stärker fällt, konnten einige Hedgefonds durch Short- und quantitative Hedging-Strategien große Verluste vermeiden oder sogar Gewinne erzielen und so das Volatilitätsrisiko senken.
Für viele Institutionen und vermögende Investoren bieten Krypto-Fonds zudem einen diversifizierten Zugang und professionelle Kanäle. Fonds können in Bereiche investieren, die für Einzelinvestoren schwer zugänglich sind, wie Private-Token-Runden, Early-Stage-Equity-Investments oder DeFi-Yields. Die von Vaidya erwähnten Seed-Projekte mit 20–75-facher Wertsteigerung wären für Einzelinvestoren ohne die Kanäle und das Know-how der Fonds kaum zu erreichen – vorausgesetzt, das Fondsmanagement verfügt tatsächlich über herausragende Auswahl- und Umsetzungskompetenz.
Langfristig betrachtet ist der Krypto-Markt sehr dynamisch, und sowohl professionelle Investments als auch passives Halten haben ihre jeweiligen Anwendungsbereiche.
Für Akteure und Investoren im Kryptobereich bietet die Debatte um den Pantera-Fonds eine Gelegenheit – nur wer im Wechselspiel von Bullen- und Bärenmärkten rational bewertet und die passende Investmentstrategie für sich wählt, kann sein Vermögen optimal vermehren.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
Privacy-Coins steigen um 80 %: Warum Zcash und Dash wieder im Rampenlicht stehen
Bitcoin steht vor einer „wahnsinnigen“ Verkaufswand über $105.000, während Aktien auf Zollentscheidungen blicken
Der Preis des TRUMP Memecoins könnte bis Ende 2025 um 70 % steigen
