Bitcoin startete ins Jahr 2025 mit enormen Erwartungen. Analysten prognostizierten ein aggressives Wachstum, angetrieben durch die Nachfrage nach Spot-ETFs, institutionelle Käufe und den Post-Halving-Zyklus. Stattdessen gerät Bitcoin ins Straucheln. Aktuelle Daten zeigen, dass Bitcoin, das weltweit bekannteste digitale Asset, derzeit schlechter abschneidet als US-Staatsanleihen, die als die sicherste verfügbare Investition gelten. Für einen Markt, der auf risikoreichem und renditestarkem Momentum basiert, sorgt dieser Wandel für Aufsehen.
US-Staatsanleihen werden von der US-Regierung gestützt und gehören somit zu den risikoärmsten Anlagen. Wenn Bitcoin hinter Staatsanleihen zurückbleibt, signalisiert das, dass Investoren sich vom Risiko zurückziehen und Sicherheit potenziellen Gewinnen vorziehen. Bitcoin ist in diesem Jahr bislang nur um etwa 8 % gestiegen – ein ungewöhnlich niedriger Wert für ein Asset, das für explosives Wachstum in Bullenmärkten bekannt ist.
Den Großteil des Jahres lag Bitcoin komfortabel vor der Performance der Staatsanleihen. Dieses Vertrauen verschwand, als Bitcoin abrutschte und Anfang dieser Woche kurzzeitig unter die Marke von 100.000 fiel. Der plötzliche Rückgang löschte einen bedeutenden Teil der Jahresgewinne aus und veränderte die Marktstimmung von hoffnungsvoll zu defensiv.
Investoren fragen sich nun, ob Bitcoin sein Momentum aufrechterhalten kann. Mit zunehmender Volatilität und abnehmender Liquidität entscheiden sich Trader eher für einen Rückzug als für eine Verdopplung ihrer Positionen.
Matt Hougan, Chief Investment Officer bei Bitwise, beschreibt die aktuelle Stimmung als „maximale Verzweiflung“. Privatanleger sind durch wiederholte Rückgänge und schwindendes Vertrauen ausgelaugt. Viele waren in den Markt eingestiegen, in der Erwartung starker Renditen nach den ETF-Zulassungen. Stattdessen sieht sich der Markt mit Verkaufsdruck und großen Schwankungen konfrontiert.
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Dennoch bleibt Hougan optimistisch. Er glaubt nicht, dass dies den Beginn eines weiteren ausgedehnten Krypto-Winters markiert. Vielmehr sieht er die Panik als natürliche Reaktion in Übergangsphasen eines Marktzyklus. Historisch gesehen gehen Phasen extremer Angst im Kryptobereich oft starken Erholungen voraus.
Bitcoin-ETFs verzeichneten am Dienstag erhebliche Abflüsse in Höhe von 578 Millionen Dollar. Wenn Institutionen Kapital abziehen, reagiert der Markt sofort. Ein interessantes Detail zeigt sich in den On-Chain-Daten: Die durchschnittliche Kostenbasis für Spot-Bitcoin-ETFs liegt bei etwa 89.600. Diese Marke wird zur entscheidenden Grenze. Bleibt Bitcoin darüber, sind institutionelle Käufer weiterhin im Gewinn, was das Risiko eines stärkeren Ausverkaufs verringert.
Bitcoin kämpft nun nicht nur gegen Preisschwankungen. Es geht auch um einen Wandel in der Anlegerpsychologie. Staatsanleihen gewinnen derzeit das Vertrauen der Investoren, und Bitcoin wird eine starke Erholung benötigen, um die Risikobereitschaft der Anleger zurückzugewinnen.