Ethereum-ETFs übertreffen Bitcoin: Eine strategische Verschiebung in der institutionellen Kapitalallokation
Im zweiten Quartal 2025 verlagerte sich das institutionelle Kapital auf Ethereum-ETFs, die Zuflüsse in Höhe von 13,3 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu Bitcoins 88 Millionen US-Dollar verzeichneten. Die Staking-Renditen von Ethereum zwischen 4-6 %, regulatorische Klarheit und die DeFi-Infrastruktur förderten die institutionelle Akzeptanz. Die Neuklassifizierung von Utility Tokens durch die SEC und die Einführung von In-Kind-Mechanismen stärkten das Vertrauen in Ethereum-ETFs. Institutionelle Portfolios bevorzugen nun eine Aufteilung von 60/30/10 (Ethereum/Bitcoin/Altcoins) für Rendite und Stabilität. Die um 90 % gesenkten Layer-2-Gebühren nach dem Dencun-Upgrade festigten die Infrastrukturdominanz von Ethereum.
In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft digitaler Vermögenswerte markierte das zweite Quartal 2025 einen entscheidenden Wendepunkt. Institutionelle Investoren, die lange Zeit für ihren vorsichtigen Ansatz gegenüber Kryptomärkten bekannt waren, beginnen nun, Kapital mit einer neu gewonnenen Zielklarheit umzuschichten. Die Daten sind eindeutig: Ethereum-ETFs haben Bitcoin-ETFs bei der institutionellen Akzeptanz überholt und signalisieren damit eine strukturelle Verschiebung, die die Hierarchie der Krypto-Assets für die kommenden Jahre neu definieren könnte.
Der Fluss institutionellen Kapitals: Eine Geschichte von zwei ETFs
Bis zum zweiten Quartal 2025 verzeichneten Ethereum-ETFs 13,3 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen, angetrieben durch 80–90 % institutionelle Allokationen. Dies übertrifft Bitcoin-ETFs bei weitem, die lediglich 88 Millionen US-Dollar an Zuflüssen und 1,18 Milliarden US-Dollar an Abflüssen im gleichen Zeitraum verzeichneten. Der Unterschied ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Investmentberater, die größte institutionelle Gruppe, fügten den Ethereum-ETFs 539.757 ETH (1,351 Milliarden US-Dollar) hinzu – ein Anstieg von 68 % gegenüber dem Vorquartal. Im Gegensatz dazu verzeichneten Bitcoin-ETFs stagnierende oder rückläufige Zuflüsse, wobei BlackRocks IBIT ETF Schwierigkeiten hatte, den Tageszufluss von 323 Millionen US-Dollar des Ethereum ETHA ETF zu erreichen.
Strukturelle Vorteile: Warum Ethereum gewonnen hat
Die Überperformance der Ethereum-ETFs beruht auf drei strukturellen Vorteilen:
Ertragsgenerierung durch Staking
Ethereums Proof-of-Stake (PoS)-Modell bietet 4–6 % Staking-Erträge, ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal in einem Hochzinsumfeld. Diese Erträge verwandeln Ethereum von einem spekulativen Asset in eine doppelt nutzbare Investition, die Einkommen generiert und gleichzeitig an Wert gewinnt. Bis zum zweiten Quartal 2025 wurden über 4,3 Millionen ETH von Unternehmen gestakt, was das zirkulierende Angebot reduziert und die Preisdynamik stärkt.Regulatorische Klarheit
Die Neueinstufung von Ethereum als Utility Token durch die SEC Anfang 2025, zusammen mit Mechanismen zur Schaffung/Rücknahme in Sachwerten, verschaffte institutionellen Investoren einen rechtlichen Rahmen für sicheres Handeln. Währenddessen hat die regulatorische Unsicherheit von Bitcoin – beispielhaft durch die anhaltende Prüfung von Spot-ETFs durch die SEC – Bitcoin in eine Schwebe versetzt, die die Akzeptanz hemmt.Integration in Unternehmen und DeFi
Ethereums Dominanz im Bereich Decentralized Finance (DeFi) und bei der Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWA) hat seine Rolle als Infrastruktur-Asset gefestigt. Der Total Value Locked (TVL) in Ethereum-basierten Protokollen erreichte bis Juli 2025 223 Milliarden US-Dollar, verglichen mit dem vernachlässigbaren TVL von Bitcoin. Dieser Infrastruktur-Nutzen positioniert Ethereum als grundlegende Schicht für Innovationen, im Gegensatz zu Bitcoins begrenztem Anwendungsfall jenseits des spekulativen Handels.
Das 60/30/10-Allokationsmodell: Ein neues Paradigma
Institutionelle Portfolios übernehmen zunehmend ein 60/30/10-Allokationsmodell: 60 % Ethereum-basierte ETPs, 30 % Bitcoin und 10 % Altcoins. Diese Verschiebung spiegelt die wahrgenommene Stabilität und Ertragskraft von Ethereum wider, die mit Niedrigzinsumgebungen übereinstimmen. So unterstreicht beispielsweise die Akkumulation von 160.072 ETH (721,8 Millionen US-Dollar) durch Goldman Sachs im zweiten Quartal die Rolle von Ethereum als Kernbestandteil, während Bitcoins institutionelle Attraktivität durch das Fehlen von Ertragsmechanismen eingeschränkt bleibt.
On-Chain-Metriken: Eine tiefere Analyse
On-Chain-Daten bestätigen den institutionellen Aufschwung von Ethereum zusätzlich. Die auf Börsen gehaltenen Bestände machen jetzt nur noch 14,5 % des gesamten Ethereum-Angebots aus – der niedrigste Wert seit November 2020, was auf langfristige Akkumulation statt spekulativen Handel hindeutet. Gleichzeitig fielen auch die auf Börsen gehaltenen Bestände von Bitcoin auf 14,5 %, jedoch ohne die Ertragsanreize, die eine institutionelle Bindung rechtfertigen würden.
Implikationen für Investoren
Für private und institutionelle Investoren sind die Implikationen klar:
- Priorisieren Sie Ethereum-ETFs in Portfolios, die sowohl Wertsteigerung als auch Ertragsgenerierung anstreben.
- Überdenken Sie die Rolle von Bitcoin als spekulatives Reserve-Asset statt als Kernbestandteil.
- Beobachten Sie regulatorische Entwicklungen genau, da der Genius Act und die Ergebnisse von Project Crypto das Gleichgewicht weiter zugunsten von Ethereum verschieben könnten.
Das Dencun-Upgrade, das die Layer-2-(L2)-Gebühren um 90 % gesenkt hat, hat zudem breitere reale Anwendungen ermöglicht, wodurch Ethereums TVL auf 45 Milliarden US-Dollar gestiegen ist und seine Dominanz als Infrastruktur gefestigt wurde. Bitcoin bleibt derweil ein Layer-1-Wertspeicher mit begrenztem Nutzen in einem sich schnell entwickelnden Ökosystem.
Fazit: Eine grundlegende Umschichtung
Die institutionelle Verschiebung hin zu Ethereum-ETFs ist kein vorübergehender Trend, sondern eine grundlegende Umschichtung von Kapital. Durch die Kombination von Ertragsgenerierung, regulatorischer Klarheit und Infrastruktur-Nutzen hat sich Ethereum als überlegenes institutionelles Asset positioniert. Während der Kryptomarkt reift, werden Investoren, die diese strategische Verschiebung erkennen, besser gerüstet sein, um die nächste Phase der Akzeptanz digitaler Vermögenswerte zu meistern.
Am Ende stellt sich nicht die Frage, ob Ethereum Bitcoin übertreffen wird – das ist bereits geschehen –, sondern wie schnell der Rest des Marktes diese Realität einholen wird.
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