Der Verkaufsdruck nimmt weiter zu, die On-Chain-Aktivität von Ethereum fällt auf ein Sieben-Monats-Tief.
Die jüngste Korrektur von Ethereum (ETH) spiegelt nicht nur kurzfristige Preisschwankungen wider. Mit dem Unterschreiten der 3.000-Dollar-Marke durch ETH haben Faktoren wie massive Liquidationen, ein Rückgang der Netzwerkaktivität und ein anhaltender Abfluss institutioneller Gelder die Sorgen über eine nachlassende Nachfrage verstärkt.
Obwohl der Preis derzeit noch über einer wichtigen Unterstützungszone liegt, deuten mehrere Indikatoren darauf hin, dass der Verkaufsdruck weiterhin stark ist, was zu einer vorsichtigen Konsolidierungsphase am Markt führt.
In der vergangenen Woche fiel Ethereum um etwa 12 % und schnitt damit im Rahmen der allgemeinen Marktkorrektur schlechter ab als viele andere wichtige Vermögenswerte. Dieser Rückgang drückte ETH zeitweise in die Spanne von 2.850 bis 2.900 US-Dollar und löste Liquidationen im Wert von über 200 Millionen US-Dollar aus – eines der größten Liquidationsereignisse der letzten Monate.

Netzwerkaktivität und Ethereum-ETF-Mittelzuflüsse deuten auf rückläufige Beteiligung hin
Neben der Kursentwicklung zeigen auch die On-Chain-Indikatoren von Ethereum Anzeichen einer abnehmenden Beteiligung.
Die Zahl der wöchentlich aktiven Adressen ist von etwa 440.000 zu Beginn dieses Quartals auf rund 324.000 im Dezember gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit Mai erreicht. Auch die Anzahl der Transaktionen fiel auf ein Jahrestief, was auf eine geringere Beteiligung sowohl von Privatanlegern als auch institutionellen Nutzern hindeutet.
Gleichzeitig verzeichnen die US-Spot-Ethereum-ETFs weiterhin Mittelabflüsse. Daten von SoSoValue zeigen, dass in mehreren aufeinanderfolgenden Handelstagen mehr als 224 Millionen US-Dollar aus Ethereum-ETFs abgezogen wurden, wobei der ETHA-Fonds von BlackRock den größten Anteil daran hatte.
Seit Mitte Dezember ist das gesamte Nettovermögen der US-Spot-Ethereum-ETFs um mehr als 3 Milliarden US-Dollar gesunken, was darauf hindeutet, dass institutionelle Investoren eher verkaufen als zukaufen. Der Coinbase Premium Index, der ins Negative drehte, bestätigt zusätzlich die Rückkehr des Verkaufsdrucks aus den USA.
Walverkäufe und technische Strukturfaktoren führen gemeinsam zu einem geringeren Risikoappetit.
Großinvestoren haben den jüngsten Druck verstärkt. On-Chain-Daten zeigen, dass einige wenige Wal-Wallets innerhalb kurzer Zeit mehr als 28.500 ETH verkauft haben, darunter Transaktionen im Gesamtwert von über 80 Millionen US-Dollar.
Trotz dieser Dezentralisierung hat Ethereum bisher einen starken Preisverfall vermieden, da Käufer das Niveau um 2.880 US-Dollar weiterhin verteidigen.
Aus technischer Sicht befindet sich Ethereum weiterhin in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Der Preis bleibt unter wichtigen gleitenden Durchschnitten, und auch Momentum-Indikatoren wie der RSI liegen weiterhin unter dem neutralen Bereich.
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Der Widerstandsbereich liegt zwischen 3.050 und 3.120 US-Dollar. Sollte ETH diese Zone nicht halten können, könnte ein erneuter Test der 2.800 US-Dollar-Marke folgen. Falls diese Unterstützung bricht, weisen Analysten darauf hin, dass der Bereich zwischen 2.400 und 2.600 US-Dollar als nächstes im Fokus stehen dürfte.
Titelbild von ChatGPT, ETHUSD-Chart von Tradingview
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