Von Panik zur Umkehr: BTC steigt erneut auf 93.000 US-Dollar, ist der strukturelle Wendepunkt erreicht?
BTC ist stark auf 93.000 US-Dollar zurückgekehrt. Obwohl es auf den ersten Blick keinen direkten positiven Auslöser gibt, sind tatsächlich vier makroökonomische Indikatoren – Zinssenkungserwartungen, verbesserte Liquidität, politische Wechsel und eine Lockerung der traditionellen Institutionen – gleichzeitig in Resonanz, was einen potenziellen strukturellen Wendepunkt einleitet.
Originaltitel: „BTC kehrt auf 93.000 US-Dollar zurück: Vier makroökonomische Signale im Gleichklang, Kryptomarkt könnte vor strukturellem Wendepunkt stehen“
Originalautor: Dingdang, Odaily
In den vergangenen 48 Stunden hat der Kryptomarkt erneut auf beinahe dramatische Weise alle daran erinnert: Hier liegen „Crash“ und „Bullenrückkehr“ immer nur einen Handelstag auseinander. BTC ist stark auf rund 93.000 US-Dollar zurückgesprungen, mit einem 24-Stunden-Anstieg von fast 7 %; ETH ist wieder über die Marke von 3.000 US-Dollar geklettert; auch SOL hat erneut die 140-US-Dollar-Marke erreicht.
Nach Börseneröffnung in den USA zeigte sich auch im Kryptosektor ein breiter Aufschwung. Die Aktie des ETH-Treasury-Unternehmens BitMine stieg innerhalb von 24 Stunden um 11,6 %, der größte BTC-Unternehmenshalter Strategy verzeichnete einen 24-Stunden-Anstieg von 6,2 %.
Im Bereich der Derivate belief sich die Gesamtliquidation im gesamten Netzwerk in den letzten 24 Stunden auf 430 Millionen US-Dollar, davon 70 Millionen US-Dollar bei Long-Positionen und 360 Millionen US-Dollar bei Short-Positionen, wobei hauptsächlich Shorts liquidiert wurden. Die größte einzelne Liquidation fand bei Bybit - BTCUSD statt, mit einem Positionswert von 13 Millionen US-Dollar.

Was die Marktstimmung betrifft, so ist laut Daten von Alternative.me der Crypto Fear & Greed Index heute auf 28 gestiegen. Obwohl er sich weiterhin im Bereich „Angst“ befindet, hat sich die Stimmung im Vergleich zu gestern (23, extreme Angst) deutlich verbessert, und es zeigen sich erste Anzeichen einer Erholung.

Was die Kapitalzuflüsse betrifft, so zeigen Daten von sosovalue.com, dass die BTC-Spot-ETFs nach vier Wochen starker Abflüsse nun vier Handelstage in Folge leichte Zuflüsse verzeichnen; die ETH-Spot-ETFs hingegen haben nach fünf Tagen Zuflüssen nun einen Nettoabfluss von 79 Millionen US-Dollar. Insgesamt bleibt die Kapitalzuflussdynamik derzeit eher schwach.


Gleichzeitig beschleunigen sich die Zulassungen von Altcoin-ETFs durch politische Vorteile, und ETFs wie XRP, SOL, LTC, DOGE werden in kurzer Folge gelistet. Obwohl der XRP ETF später als der SOL ETF eingeführt wurde, zeigt er eine noch bessere Performance. Sein aktueller Nettozufluss beträgt bereits 824 Millionen US-Dollar und übertrifft damit den SOL ETF – kurzfristig ist er zum „institutionellen Vorzeigeprodukt“ unter den Altcoins geworden.
Oberflächlich betrachtet scheint der jüngste Kurssprung am Kryptomarkt ohne bedeutende direkte positive Nachrichten erfolgt zu sein. Tatsächlich jedoch sammeln sich unter der Oberfläche Kräfte an – von Zinserwartungen über Liquiditätswende bis hin zur Neuausrichtung der institutionellen Allokationslogik, jede einzelne davon kann die Marktrichtung maßgeblich beeinflussen.
Prognoseumkehr: Zinssenkung im Dezember so gut wie sicher
Analysten der Fixed Income, Currencies and Commodities (FICC)-Abteilung von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die Federal Reserve auf der bevorstehenden Sitzung im Dezember die Zinsen senken wird – dies gilt als nahezu sicher. Auch die Global Research Division der Bank of America erklärt, angesichts des schwachen Arbeitsmarktes und jüngster Hinweise der Entscheidungsträger auf eine vorgezogene Zinssenkung wird nun erwartet, dass die Fed auf der Dezember-Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte senkt. Zuvor hatte die Bank erwartet, dass die Fed die Zinsen im Dezember unverändert lässt. Gleichzeitig prognostiziert die Bank nun für Juni und Juli 2026 weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte, sodass der Endzinssatz auf einen Bereich von 3,00 % bis 3,25 % sinken wird.
Laut Polymarket-Daten liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed nächste Woche die Zinsen um 25 Basispunkte senkt, bereits bei 93 %, das Gesamtvolumen dieses Prognosepools beträgt 300 Millionen US-Dollar.

Liquiditätswende: Ende von QT und 13,5 Milliarden US-Dollar an Liquiditätsspritzen
Ein noch wichtigeres Signal kommt von den Bilanzoperationen der Federal Reserve. Die QT (Quantitative Tightening) wurde am 1. Dezember offiziell beendet. Zuvor hatte die QT über 2,4 Billionen US-Dollar an Liquidität aus dem System abgezogen, wodurch die Bilanz der Fed bei rund 6,57 Billionen US-Dollar stabilisiert wurde.
Bemerkenswert ist zudem, dass die Fed am selben Tag über das Overnight-Repo-Tool 13,5 Milliarden US-Dollar an Liquidität in den Markt gepumpt hat – das ist das zweitgrößte Tagesvolumen seit der Pandemie und soll den kurzfristigen Liquiditätsbedarf der Banken decken. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um Quantitative Easing (QE), sondern um eine temporäre Liquiditätsunterstützung.
Powells Nachfolge: Politische Variable vor Weihnachten
Neben Liquidität und Zinsen gibt es einen weiteren Einflussfaktor auf die Marktstimmung: die Politik. Da Powells Amtszeit im Mai nächsten Jahres endet, ist die Suche nach dem nächsten Fed-Vorsitzenden in vollem Gange. Fünf Kandidaten bewerben sich um diesen wohl wichtigsten Posten der US-Wirtschaft. Zu den Nominierten zählen Fed-Gouverneur Christopher Waller, Michelle Bowman, der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh, Rick Rieder von BlackRock sowie der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, Hassett. Die für das Auswahlverfahren zuständige US-Finanzministerin Bessent erklärte letzte Woche, Trump könnte den Kandidaten noch vor den Weihnachtsferien bekannt geben.
Insider berichten, dass Trump Hassett vertraut und ihn für einen Befürworter einer aktiveren Zinssenkungspolitik hält. Hassett hat bereits signalisiert, das Amt anzunehmen, falls er eingeladen wird.
Asset-Management-Giganten werden flexibler: Krypto-ETFs offiziell im „Mainstream Wealth Management“ angekommen
In den vergangenen Jahren hielten sich traditionelle Giganten wie Vanguard und Merrill Lynch stets von Krypto-ETFs fern – nicht aus Unkenntnis, sondern weil sie „kein Risiko eingehen wollten“. Doch diese Woche hat sich das Bild gewandelt: Vanguard und Merrill haben angekündigt, ihren Kunden den Zugang zu Krypto-ETFs zu erweitern, Charles Schwab plant, im ersten Halbjahr 2026 den Bitcoin-Handel zu öffnen – damit beginnt sich das Kräfteverhältnis zu verschieben.
Wichtig ist: Der Stil traditioneller Institutionen war stets „lieber verpassen als ins Fettnäpfchen treten“. Ihr Nachgeben ist kein kurzfristiges Handelssignal, sondern ein langfristiger strategischer Wandel. Wenn diese Institutionen nur 0,25 % ihres Kapitals in BTC allokieren, bedeutet das, dass in den nächsten 12–24 Monaten etwa 7,5 Milliarden US-Dollar an strukturellem Zusatzkapital in den Markt fließen werden. Zusammen mit der Lockerung der monetären Bedingungen könnte 2026 ein starkes Wachstum bevorstehen.
Außerdem hat eine der größten US-Finanzinstitutionen, die Bank of America, ihren Vermögensberatern erlaubt, ab Januar 2025 eine Allokation von 1 %–4 % in Krypto-Assets zu empfehlen. Zu den ersten empfohlenen Produkten gehören IBIT, FBTC, BITB und BTC – das bedeutet, dass BTC offiziell auf der Liste der „Standardoptionen“ im traditionellen US-Vermögensmanagement angekommen ist. Damit zieht die Bank of America mit BlackRock und Morgan Stanley gleich. Für Wells Fargo und Goldman Sachs, die bislang noch nicht aktiv geworden sind, wächst der Druck in der Branche rapide.
Fazit
Der aktuelle Aufschwung ist nicht auf einen einzelnen positiven Faktor zurückzuführen, sondern vielmehr das Ergebnis mehrerer makroökonomischer Signale, die gleichzeitig zusammenwirken: klare Zinssenkungserwartungen, Rückkehr von Liquidität, politische Variablen und ein flexibleres Verhalten der Asset-Management-Giganten. Noch wichtiger ist, dass Krypto-Assets sich von „dürfen gehandelt werden“ zu „werden als Allokation anerkannt“ entwickeln – das wird den Weg für einen nachhaltigeren Kapitalzuflusszyklus ebnen.
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