XRP steckt fest, Zukunft ungewiss?

Ist der Gipfel von Ripple bereits erreicht? Beim Betrachten des XRP-Kursverlaufs bekommen Investoren graue Haare . Bei guten Nachrichten zeigt sich dieser unbeeindruckt, schlechte Nachrichten nimmt der Kurs sofort mit.

Die Story wackelt

Während Ripple weiterhin alles unternimmt, um seine „Erzählung“ als internationales Zahlungssystem der Zukunft zu stützen, scheint dies am Wert seiner Kryptowährung scheinbar spurlos vorüberzugehen.

Diese Erfahrung mussten Anleger bereits in den vergangenen Monaten machen, jetzt wiederholt sich die Geschichte. Auslöser war die erste Zulassung eines XRP-Spot-ETFs in den USA, die lange herbeigesehnt worden war.

Start des 1. XRP-Spot-ETFs zeigte wenig Wirkung

Mit einem Umsatz von $26 Millionen in einer halben Stunde erreichte der ETF zwar einen Meilenstein, doch dieser schlug sich nicht wirklich nachhaltig auf den Kurs von XRP nieder. Das unterstreicht Ripples vergebliches Bemühen, sich als Kryptowährung mit glänzender Zukunft zu positionieren.

Allerdings lässt sich in diesem Zusammenhang auch einwenden, dass die Spot-ETFs von Bitcoin und Ethereum viel Zeit benötigen, um ihre Namensgeber auf neue Kurshöhen zu hieven. Der Start des ETFs am 13.11. ließ den Kurs von XRP zwar kurz steigen, doch schnell ging es wieder bergab.

Damit bilanziert Ripples Kryptowährung derzeit bei einem Wert von $2,27, das ist ein Kursverlust von 9,07% innerhalb einer Woche. Der schnelle und vereinfachte Zugang zu XRP für institutionelle Investoren verpuffte also so schnell, wie er gekommen war.

Schlechter Zeitpunkt

Das Interesse an XRP ist zwar vorhanden, doch angesichts eines drohenden Kryptowinters stellt sich für viele Anleger offenbar die Frage, ob sie XRP kaufen sollen oder nicht. Zudem kam es bei der Zulassung des XRP‑ETFs zu einer ungewöhnlichen Situation.

Der US-Shutdown hatte die Staatsangestellten in den Zwangsurlaub geschickt, daher konnte die SEC nicht innerhalb der Frist auf den Antrag zur Registrierung des ETFs reagieren. Dieser wurde somit „automatisch“ genehmigt.

Fifty-fifty-Chance auf Zinssenkung

Doch derzeit fehlt dem Markt einfach das Risikokapital. Das liegt auch an der US-Notenbank Fed. Diese hat zwar zuletzt zweimal die US-Leitzinsen gesenkt, doch schon am 10. Dezember könnte es zu einem neuerlichen Stopp kommen.

Jerome Powell hat dies angedeutet, entsprechend nervös und frustriert reagieren die Kryptoanleger. Die Währungshüter sind sich in dieser Frage so uneinig wie lange nicht, die fehlenden Zahlen zur Inflation und zum Arbeitsmarkt tragen nicht zur Beruhigung der Lage bei.

Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Dezember ist mittlerweile auf nur noch 50% gesunken, das verlängert die „Krypto-Depression“ weiter. XRP muss also versuchen, seine Füße auf den Boden zu bekommen, um institutionelle Investoren von seinem Geschäftsmodell zu überzeugen. Sie könnten ausschlaggebend für die Zukunft von XRP und Ripple werden.