Ein neues Paradigma jenseits der EVM-Chains: Polkadot Smart Contract Plattform startet im Oktober!

Im Web3-Universum sind Smart Contracts das Herzstück des florierenden Ökosystems.
Kürzlich hat das Parity-Team einen wichtigen Fortschritt bekannt gegeben: Sie planen, die Smart-Contract-Plattform im Oktober zunächst auf Kusama und im Dezember auf dem Polkadot-Mainnet zu starten. Das Besondere an dieser Plattform ist, dass sie sowohl PVM (Polkadot Virtual Machine) als auch EVM (Ethereum Virtual Machine) gleichzeitig ausführen kann.
Was bedeutet das? Kurz gesagt, Polkadot wird sowohl mit Anwendungen aus dem Ethereum-Ökosystem (EVM) kompatibel sein als auch eigene Innovationen (PVM) vorantreiben – ein „Kompatibilität + Innovation“-Doppelantrieb.

PVM und EVM: Zwei-Wege-Strategie
Laut dem neuesten Update von Parity verfolgt man aktuell den Ansatz „auf zwei Beinen zu gehen“:
1. EVM-Kompatibilität (über Revm):
Ethereum-Anwendungen können direkt auf Polkadot portiert werden. Zum Beispiel kann ein DeFi-Protokoll von Ethereum nahezu ohne Codeänderungen auf Polkadot laufen. Das ist für Entwickler und Drittanbieter sehr attraktiv und kann sofort Anwendungen anziehen.
2. PVM-Innovation (langfristige Ausrichtung):
PVM ist die native Smart-Contract-VM von Polkadot, leistungsfähiger als die EVM und schneller in der Ausführung (durch Just-in-Time-Compilation, JIT). Sie wird künftig neue Anwendungsfälle ermöglichen, etwa komplexere Finanzanwendungen oder häufigere On-Chain-Operationen.
Mit anderen Worten: EVM ist für „sofortige Nutzung“, PVM für „stärkere Zukunft“. Entwickler können selbst wählen, was sie nutzen möchten.
Aktueller Fortschritt auf einen Blick
Revm-Integration (Ethereum-Kompatibilität)
Revm wird als EVM-Backend für Polkadot integriert. Die Vorteile:
- Solidity-Verträge (die meistgenutzte Vertragssprache auf Ethereum) können ohne Änderungen direkt ausgeführt werden.
- Entwickler können weiterhin ihre vertrauten Toolchains wie Hardhat und Foundry verwenden.
Die erste Code-Implementierung soll Anfang September abgeschlossen sein, danach folgt die Testphase.
2. Gas-Mapping und Gebührenmodell
Das „Gas“ in Ethereum entspricht der Berechnung der Transaktionsgebühren. Polkadot hat jedoch ein eigenes Modell.
Parity arbeitet daran, das Ethereum-Gas mit dem Polkadot-Transaktionsgewicht (Weight) abzugleichen. So verhalten sich Wallets und dApps auf Polkadot wie auf Ethereum, und die Nutzererfahrung bleibt konsistent.
Ziel: Erste Implementierung Anfang September abschließen.
3. Ethereum-Blockspeicherung
Viele Infrastrukturen (wie Indexer und Orakel) sind auf Ethereum-Blockdaten und Merkle-Proofs angewiesen. Parity hat im pallet-revive eine Ethereum-ähnliche Blockspeicherung integriert, sodass diese Tools auch in der Polkadot-Umgebung funktionieren.
Die erste Version ist fertiggestellt und wird getestet. Die Performance wird weiter optimiert, um die Effizienz der Chain nicht zu beeinträchtigen.
4. Upgrade der Dezimalstellen von DOT (18 Stellen)
Derzeit hat DOT eine Genauigkeit von 10 Dezimalstellen, während Ethereum und die meisten Tools 18 Dezimalstellen nutzen. Parity hat entschieden, dass DOT auf der Contract-Plattform ebenfalls 18 Dezimalstellen unterstützt, um eine nahtlose Integration mit Ethereum-Tools zu ermöglichen und Migrationsprobleme für Entwickler zu vermeiden.
Diese Änderung ist bereits abgeschlossen.
5. Entwickler-Toolchain (Hardhat + Foundry + Anvil)
Parity arbeitet aktiv an der Verbesserung der Entwickler-Tools:
- Hardhat und Foundry: Die meistgenutzten Entwicklungstools im Ethereum-Ökosystem können jetzt direkt mit Polkadot verwendet werden.
- Anvil Local Node: Eine lokale Simulationsumgebung, in der Entwickler die Ausführung von Polkadot direkt auf ihrem Rechner testen können, ohne auf Referenz-Chains angewiesen zu sein. Künftig wird sogar „Mainnet-Fork-Testing“ unterstützt, sodass Teams reale Mainnet-Daten und -Szenarien lokal simulieren können.
Das senkt die Einstiegshürden erheblich und ermöglicht es mehr Teams, einfach zu experimentieren.
6. Testaufwand (Zuverlässigkeit gewährleisten)
Parity legt großen Wert auf Tests, um sicherzustellen, dass die Produkte „benutzerfreundlich + stabil“ sind.
Sie unternehmen mehrere Maßnahmen:
- Test-Suites führender Ethereum-Anwendungen werden sowohl auf dem PVM- als auch auf dem EVM-Backend ausgeführt, um Kompatibilität zu gewährleisten.
- Vergleichstests mit der offiziellen Ethereum-Implementierung, um Unterschiede zu erkennen und Probleme sofort zu beheben.
- Stresstests und Performance-Benchmarks, um sicherzustellen, dass nach dem Launch keine Ausfälle auftreten.
Ziel ist es, Entwicklern und Nutzern Sicherheit zu geben: korrekte Vertragserfüllung, vorhersehbare Gebühren, schnelle Fehlererkennung und -behebung.
Was bedeutet das?
Dieser Schritt von Polkadot im Bereich Smart-Contract-Plattformen ist tatsächlich ein strategischer Wendepunkt. Bisher dachten viele bei Smart Contracts zuerst an Ethereum und dessen Layer-2-Erweiterungen. Polkadot verfolgt nun einen zweigleisigen Ansatz: Zuerst durch EVM-Kompatibilität schnell Anwendungen und Entwickler anziehen, dann mit PVM neue Möglichkeiten eröffnen.
Für Entwickler:
- Wenn du Ethereum-Entwickler bist, kannst du fast ohne Aufwand zu Polkadot wechseln. Gewohnte Solidity-Verträge, Toolchains und Testumgebungen sind direkt nutzbar. Das senkt die psychologischen und technischen Hürden beim Wechsel.
- Wenn du Neues ausprobieren willst, bietet PVM eine effizientere Ausführung, geringere Kosten und künftig mehr Funktionen als die EVM. Mit anderen Worten: Polkadot ist nicht nur „Ethereum-kompatibel“, sondern bietet Entwicklern ein leistungsfähigeres Experimentierfeld.
Für Nutzer:
- Schnellere Ausführung und geringere Gebühren bedeuten ein besseres Erlebnis. Ob Gaming, DeFi oder neue Anwendungen – Nutzer werden den Unterschied spüren.
- Cross-Chain-Interoperabilität und die Unterstützung von 18 Dezimalstellen bei DOT sorgen für reibungslose Wechsel zwischen Ökosystemen, ohne dass Formatunterschiede Hindernisse darstellen.
Für das Ökosystem:
- Kurzfristig wird die EVM-Kompatibilität schnell zu einem Anstieg der Anwendungen führen und die Aktivität und Attraktivität des Ökosystems steigern.
- Langfristig könnte der einzigartige Vorteil der PVM Polkadot zur ersten Public Chain machen, die auf Smart-Contract-Ebene eine „differenzierte Narrative“ bietet: Nicht nur Kompatibilität mit der alten Welt, sondern auch die Definition neuer Standards.
- Da EVM und PVM denselben Stack teilen, werden künftige Verbesserungen bei Tools, Precompiles und RPC beiden Systemen zugutekommen. Das gesamte Ökosystem wird dadurch einheitlicher und kohäsiver.
Dies ist also nicht nur ein technisches Upgrade, sondern eine strategische Weichenstellung für die Zukunft. Polkadot bringt „Smart Contracts“ erneut ins Rampenlicht – jenseits von Rollups, Interoperabilität und Skalierbarkeit.
Nächster Zeitplan
- September: Veröffentlichung der zweiten PVM-Vorschau auf Kusama (mit ERC20-Unterstützung und grundlegenden XCM-Precompiles).
- Ende Oktober: Offizieller Start von EVM- und PVM-Backends auf Kusama.
- Mitte Dezember: Offizieller Start von EVM- und PVM-Backends auf dem Polkadot-Mainnet.
Von Kusama bis Polkadot ist der Zeitplan für den Start der Smart-Contract-Plattform klar absehbar. In den kommenden Monaten können Entwickler auf Polkadot sowohl unveränderte Solidity-Verträge ausführen als auch die hohe Performance und neuen Möglichkeiten der PVM ausprobieren.
Dies ist nicht nur eine Erweiterung des Tech-Stacks, sondern eine Neugestaltung der Ökosystem-Narrative.
Früher war „Smart Contract“ fast gleichbedeutend mit Ethereum; künftig wird Polkadot mit dem Doppelantrieb aus Kompatibilität und Innovation zeigen, dass es nicht nur alte Anwendungen tragen, sondern auch neue Paradigmen anführen kann.
Mit der bevorstehenden PVM-Vorschau auf Kusama im September, dem EVM+PVM-Launch auf Kusama im Oktober und dem Mainnet-Launch auf Polkadot im Dezember steht Entwicklern, Nutzern und dem gesamten Ökosystem eine echte neue Ära der Smart Contracts bevor.
Die Frage für Polkadot ist nicht mehr „Kann es Smart Contracts ausführen?“, sondern „Wie kann man mit Smart Contracts eine größere Zukunft gestalten?“. Lassen wir uns überraschen!
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
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