Kasachstan startet Bitcoin-Reserve im Wert von 1 Mrd. US-Dollar
Das Wichtigste in Kürze Kasachstan startet bis Januar 2026 seine staatliche Bitcoin-Reserve, die einen Umfang von bis zu einer Milliarde US-Dollar erreichen soll. Die Regierung möchte beschlagnahmte Gelder aus Kriminalfällen gewinnbringend anlegen, sträubt sich aber gegen die Verwahrung der Coins. So legt man einen Staatsfonds an, der indirekte Krypto-Investments neben Fremdwährungen und Gold verwaltet. Statt BTC zu halten, legt man Anteile an Krypto-Firmen und Krypto-ETFs zurück.
Kasachstan startet Bitcoin-Reserve im Wert von 1 Mrd. US-Dollar
Kasachstan startet seine staatliche Bitcoin-Reserve in absehbarer Zukunft – das geht aus einem Bericht von Bloomberg hervor. Laut Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden der kasachischen Nationalbank, Timur Süleimenow, seien die juristischen und regulatorischen Hürden inzwischen überwunden. Spätestens im Januar 2026 soll die Bitcoin-Reserve ihren Anfang nehmen.
“Ich glaube, dass wir sie zum Ende des Jahres oder im Januar kommenden Jahres im Betrieb haben. Alle sind bereit”, erklärte Süleimenow gegenüber Bloomberg während eines Interviews am Mittwoch.
Schon im Sommer hatte Blockchainwelt über das kasachische Konzept berichtet. Die Regierung verfolgt das Ziel, eine Bitcoin-Reserve aufzubauen, ohne dafür viel Geld aufzuwenden. Möglich soll dies durch die langfristige Erhaltung konfiszierter Coins werden.
Kasachstan war 2021 zunächst zu einem der global wichtigsten Standorte des Bitcoin-Minings avanciert, nachdem Weltmarktführer China ein Bitcoin-Mining-Verbot erlassen hatte. Da die kasachische Regierung selbst ambivalente Positionen bezog, konnte das Land diesen Rang nicht bewahren.
Große Teile der Industrie wanderten schließlich in die USA ab. Seither kam es auch immer wieder zu Interventionen gegen unangemeldete Mining-Zentren. Wegen ihres hohen Stromverbrauchs hatte die Regierung Miner vom Netz genommen. Dabei war es wiederholt gelungen, BTC zu beschlagnahmen.
Diese Gelder möchte der Staat anders als bisher angenommen nicht direkt halten, sondern umwandeln, um über verbundene Kursentwicklungen Gewinne zu erwirtschaften. Wie viele Coins in den Taschen der Behörden liegen, ist unklar.
Die kasachische Bitcoin-Reserve soll einen Umfang von 500 Millionen bis zu einer Milliarde US-Dollar erreichen. Die Schaffung der Reserve erfolgt allerdings mittels eines Fonds, der Anteile an Krypto-ETFs sowie an Krypto-Unternehmen hält.
Dem direkten Einfluss der Kryptowährungen möchte sich Kasachstan demnach nicht hingeben. Da der Staatsfonds nur in Anlagen investiert, die mit Bitcoin und Co. verknüpft sind, möchte man das Risiko möglichst gering halten.
Man sei “sehr vorsichtig mit dem direkten Kontakt zu Kryptowährungen”, erklärte Zentralbanker Süleimenow.
Bitcoin-Reserve folgt Vorbild der USA
Anscheinend folgt die Bitcoin-Reserve des zentralasiatischen Landes einem US-amerikanischen Vorbild. US-Präsident Donald Trump hatte im März die Schaffung einer Bitcoin-Reserve beschlossen. Diese umfasst schätzungsweise rund 200.000 BTC mit einem aktuellen Marktwert von knapp 21 Milliarden US-Dollar.
Die US-Reserve besteht ebenfalls aus beschlagnahmten Geldern, die aus Kriminalfällen stammen. Zwar hatte Trump angekündigt, ihren Umfang erweitern zu wollen, dies soll jedoch auf kostenneutraler Weise geschehen. Wie das gelingen soll, ist bislang unklar.
Einzelne US-Bundesstaaten verabschiedeten bereits Gesetze, die es ihnen erlauben, einen Teil des Staatshaushalts aktiv in Kryptowährungen zu investieren.
Staatliche und betriebliche Bitcoin-Reserven liegen bereits im Trend. Während einige Regierungen bewusst Gelder in die Kryptowährung fließen lassen, weisen die USA und Kasachstan einen deutlichen Kontrast zu diesem Konzept auf.
Bhutan und El Salvador sind dafür bekannt, seit Jahren erfolgreich in Bitcoin zu investieren. Weitere Staaten könnten insgeheim ebenfalls investieren – Bhutan tat dies etwa über mehrere Jahre hinweg.
In Industrieländern scheint die Bereitschaft für direkte Bitcoin-Käufe geringer. Als Reaktion auf die politischen Entwicklungen in den USA forderte FDP-Politiker Christian Lindner Ende 2024 die Errichtung einer deutschen Bitcoin-Reserve. 2024 verkaufte das Bundesland Sachsen 50.000 BTC, die in einem Kriminalfall beschlagnahmt worden waren.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
Die wichtigsten Kryptowährungen dieser Woche: Zcash, Pi Network, Sei, Aster

Monero-Kurs durchbricht Schlüsselwiderstand und reitet auf der Zcash-Welle

Hongkong bringt “Digitally Native” Anleihen auf den Markt, um die Ambitionen des Krypto-Hubs voranzutreiben

Wird politische Ruhe den ETH-Kurs in Richtung $4.000 treiben?
Ein parteiübergreifender Deal im US-Senat zur Beendigung des Regierungsstillstands hebt die Anlegerstimmung und stärkt die Risikobereitschaft.
