FED Zinssenkung am Mittwoch befeuert Bitcoin und Altcoins: $921 Mio. fließen in Kryptofonds
Die Krypto-Märkte erleben eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Anleger zeigen sich optimistischer als seit Monaten nicht mehr, nachdem die US-Notenbank eine lockerere Geldpolitik andeutete. Milliarden fließen in Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte. Die Kombination aus gesunkenen Inflationszahlen, der Erwartung weiterer Zinssenkungen und einem wachsenden Vertrauen in Kryptowährungen treibt die Märkte an. Doch Experten warnen: Die Rallye ist von hoher Hebelwirkung und kurzfristiger Euphorie begleitet. Was steckt wirklich hinter dem neuen Aufschwung – und wie nachhaltig ist er?
Rückkehr des Vertrauens: Kryptofonds ziehen 921 Millionen US-Dollar an
Nach Wochen der Unsicherheit und schwacher Daten kehrt das Vertrauen in digitale Vermögenswerte zurück. Laut CoinShares verzeichneten Krypto-Investmentprodukte in der vergangenen Woche Zuflüsse von rund 921 Millionen US-Dollar. Besonders US-amerikanische und deutsche Märkte profitierten von dieser Entwicklung, während die Schweiz leichte Abflüsse verzeichnete. Diese standen laut Analysten im Zusammenhang mit Umschichtungen zwischen Fondsanbietern, nicht mit echten Verkäufen.
Der Auslöser für den Anstieg liegt in den jüngsten US-Inflationsdaten. Diese fielen schwächer aus als erwartet und verstärkten die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen der Federal Reserve. Das Handelsvolumen in börsengehandelten Krypto-Produkten blieb mit 39 Milliarden US-Dollar über dem Jahresdurchschnitt, was auf ein gestiegenes Anlegerinteresse hindeutet.
Langfristige Strategien statt Spekulation
Laut James Butterfill, Forschungsleiter bei CoinShares, ist die Rückkehr des Kapitals kein kurzfristiges Phänomen. Immer mehr Anleger betrachten Kryptowährungen nicht mehr als reine Spekulation, sondern als Diversifikationsinstrument. Während vor fünf Jahren spekulative Motive dominierten, steht heute die Absicherung gegen klassische Märkte im Vordergrund. Rund 75 Prozent aller Bitcoin-Besitzer halten ihre Coins mittlerweile länger als 150 Tage – ein klarer Indikator für langfristiges Denken.
Butterfill betonte außerdem, dass Investoren zunehmend auf makroökonomische Daten reagieren. Werte wie der Verbraucherpreisindex (CPI) oder Beschäftigungszahlen beeinflussen die Krypto-Märkte stärker als früher. Diese Entwicklung zeige, dass Bitcoin immer mehr als Wertspeicher und monetäres Asset wahrgenommen werde. Eine lockerere Geldpolitik senkt zudem die Korrelation zwischen Bitcoin und traditionellen Aktienmärkten, was die Attraktivität für institutionelle Anleger erhöht.
Digital asset investment products saw inflows totalling US$921M.@Bitcoin saw inflows totalling US$931M. @ethereum saw outflows for the first time in 5 weeks totalling US$169M. Flows in @solana and XRP (@Ripple) have cooled in the run up to the US ETF launches with US$29.4M and… pic.twitter.com/UL2cuFgb76
— CoinShares (@CoinSharesCo) October 27, 2025
USA und Deutschland führen die Kapitalströme an
Die Vereinigten Staaten dominierten mit 843 Millionen US-Dollar die regionalen Zuflüsse, während Deutschland mit 502 Millionen eines der stärksten Wochenresultate seiner Geschichte erzielte. Diese Dynamik zeigt, dass das institutionelle Interesse in Europa deutlich gewachsen ist. Dagegen verbuchte die Schweiz 359 Millionen US-Dollar an Abflüssen – hauptsächlich technische Transfers, keine Abverkäufe.
In Asien verlief die Entwicklung ruhiger. Hongkong registrierte nur geringe Bewegungen, wobei ein Bitcoin-ETF leichte Abflüsse und ein Ethereum-ETF minimale Zuflüsse verzeichnete. Diese regionalen Unterschiede zeigen, dass die Stimmung zwar global positiv ist, aber von lokalen Marktbedingungen abhängt.
Bitcoin bleibt der unangefochtene Favorit
Von den gesamten Zuflüssen entfielen 931 Millionen US-Dollar auf Bitcoin. Damit sicherte sich die führende Kryptowährung nahezu die gesamten Mittelzuflüsse der Woche. Seit Beginn der Zinssenkungen der Federal Reserve summieren sich die Bitcoin-Zuflüsse auf beeindruckende 9,4 Milliarden US-Dollar. Dennoch liegt der Jahreswert mit 30,2 Milliarden noch unter dem Rekordniveau von 2024.
Ethereum hingegen musste erstmals seit fünf Wochen Abflüsse von 169 Millionen US-Dollar hinnehmen. Anleger schichteten Kapital in Bitcoin um, während kleinere Coins wie Solana und XRP nur moderate Zuflüsse verzeichneten. Analysten sehen darin eine klassische Marktreaktion: Vor ETF-Starts neigen Investoren dazu, Gewinne mitzunehmen, bevor die nächste Welle beginnt.
JUST IN: $13 trillion BlackRock CEO Larry Fink says you own crypto if you believe “countries are going to continue to debase their currency.” pic.twitter.com/n1YCN3GQaq
— Bitcoin Magazine (@BitcoinMagazine) October 28, 2025
Steigende Hebelwirkung: Bitcoin kurz vor 40 Milliarden US-Dollar Open Interest
Parallel zu den Fondszuflüssen steigt das spekulative Interesse auf den Derivatemärkten. Laut Daten von CryptoQuant nähert sich das offene Bitcoin-Interesse, also der Gesamtwert offener Handelspositionen, der Marke von 40 Milliarden US-Dollar. Dieser Anstieg spiegelt die Erwartung wider, dass die Fed ihre Zinssenkungen fortsetzen wird.
Bitcoin hat in wenigen Tagen einen Sprung von 107.600 auf über 116.000 US-Dollar gemacht. Analysten sehen in diesem Anstieg die Vorbereitung auf eine erneute Zinsentscheidung der US-Notenbank. Der Markt preist mit über 90 Prozent Wahrscheinlichkeit eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte ein. Dennoch warnen Experten: Die starke Nutzung von Hebeln könnte bei überraschenden Entscheidungen zu extremer Volatilität führen.
Bitcoin Ausblick: Zwischen Euphorie und Realität
Trotz der bullischen Stimmung bleibt Vorsicht geboten. Die Kombination aus hohen Zuflüssen, erhöhter Hebelwirkung und geldpolitischen Erwartungen schafft ein fragiles Gleichgewicht. Sollte die Federal Reserve ihre Politik weniger stark lockern als erhofft, könnte dies eine abrupte Korrektur auslösen. Gleichzeitig zeigt die hohe Nachfrage nach Bitcoin-ETFs und der Trend zu langfristigem Halten, dass sich der Markt reift.
Langfristig dürfte Bitcoin weiter von der Wahrnehmung als digitales Gold profitieren. Ethereum und andere Projekte müssen dagegen beweisen, dass sie über kurzfristige Hypes hinaus echte Anwendungsfälle bieten können. Der Herbst 2025 markiert damit möglicherweise den Beginn einer neuen Phase – weniger getrieben von Spekulation, sondern von strategischem Vertrauen in digitale Werte.
Institutionelles Interesse an Bitcoin auf dem Vormarsch
Während Privatanleger auf kurzfristige Preisschwankungen reagieren, zeigt sich ein klarer Trend unter institutionellen Investoren. Große Vermögensverwalter, Family Offices und Fondsmanager integrieren zunehmend Kryptowährungen in ihre Portfolios. Sie nutzen Bitcoin und Ethereum als Absicherung gegen Währungsrisiken und als Diversifikationsinstrument. Laut einer aktuellen CoinShares-Umfrage sehen über 60 Prozent dieser Anleger digitale Assets als strategischen Bestandteil ihrer Anlageplanung für die nächsten drei Jahre.
Zudem steigen immer mehr regulierte Plattformen in den Markt ein. Neue ETFs und Investmentprodukte ermöglichen den sicheren Zugang zu Kryptomärkten, was die Akzeptanz weiter stärkt. Diese Entwicklung könnte in den kommenden Monaten für anhaltende Kapitalzuflüsse sorgen, vor allem wenn die Geldpolitik der Fed locker bleibt.
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— Merlijn The Trader (@MerlijnTrader) October 28, 2025
Neue Chancen durch globale Geldpolitik
Die anhaltenden Zinssenkungen der Federal Reserve und anderer Zentralbanken könnten eine neue Wachstumsphase für den Kryptomarkt einleiten. Sinkende Zinsen erhöhen die Attraktivität von risikoreichen Anlagen, da klassische Anleihen und Spareinlagen weniger Rendite bieten. Bitcoin profitiert in solchen Phasen häufig als „digitales Gold“, da Anleger nach Alternativen zur schwächer werdenden Fiat-Währung suchen.
Doch die Effekte gehen über Bitcoin hinaus. Auch Ethereum und innovative Projekte wie Solana oder XRP könnten langfristig gewinnen, insbesondere wenn technologische Entwicklungen und regulatorische Klarheit zunehmen. 2025 könnte sich damit als entscheidendes Jahr erweisen, in dem Kryptowährungen endgültig ihren Platz im globalen Finanzsystem festigen.
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