Der Investmentbanking-Riese JPMorgan Chase plant Berichten zufolge, Kunden die Verwendung von Bitcoin und Ethereum als Sicherheiten für Kredite zu ermöglichen, was ein Zeichen für die anhaltende Entwicklung der Wall Street hin zur Akzeptanz von Kryptowährungen ist.

Der Plan würde es zunächst den institutionellen Kunden von JPMorgan ermöglichen, Kredite gegen ihre Bitcoin ( BTC ) und Ethereum-Vermögen ( ETH ) aufzunehmen, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Bloomberg-Bericht hervorgeht , der sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen beruft.

Im Rahmen dieses Vorhabens würden die Bitcoin- und Ethereum-Gelder der Anleger über einen externen Verwahrer gehalten, wie die Quellen gegenüber der Nachrichtenagentur angaben.

Sollte sich dies bestätigen, könnte diese Entwicklung die beiden führenden Kryptowährungen für institutionelle Investoren nochmal deutlich attraktiver machen, ähnlich wie die historische Zulassung des ersten US-amerikanischen börsengehandelten Bitcoin-Fonds ( ETF ) im Januar 2024.

Ein Sprecher von JPMorgan lehnte eine Stellungnahme ab.

Der Bericht folgt auf monatelange Spekulationen , dass JPMorgan bald Bitcoin- und Ethereum-ETFs als Sicherheiten akzeptieren könnte.

JPMorgan setzt zunehmend auf Krypto

JPMorgan erwägt seit mindestens Juli, als die ersten Berichte zu diesem Thema erschienen, die Vergabe von durch Kryptowährungen besicherten Krediten.

Dennoch berichtete die Financial Times zuvor, dass die Einführung von BTC und ETH als Kreditsicherheiten möglicherweise erst 2026 erfolgen wird.

Dabei gilt es anzumerken, dass die Kreditvergabe auf Grundlage der beiden Kryptowährungen zunächst nur für institutionelle Kunden vorgesehen ist, ob und wann dieser Schritt auch für Privatanleger folgt, bleibt unklar. Allerdings könnte die neuen Pläne zumindest den Weg in diese Richtung ebnen.

Die Investmentbank bekundete darüber hinaus während einer Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen am 15. Juli Interesse an Stablecoins, als CEO Jamie Dimon erklärte, man plane, sich mit Stablecoins zu befassen, um diese neue Anlageklasse besser „zu verstehen”.

JPMorgan gehörte zu den ersten US-Banken, die sich auf den Kryptomarkt wagten. Im Jahr 2020 brachte sie JPM Coin auf den Markt, eine an den US-Dollar gekoppelte Stablecoin. Im Jahr 2024 gab die Bank dann bekannt, Anteile an verschiedenen Spot-Bitcoin-ETFs zu halten.

Die frühzeitige Integration erfolgte, obwohl der CEO von JPMorgan zuvor massive Kritik an Kryptowährungen geäußert hatte.

Im Jahr 2018 erklärte Dimon, er habe kein Interesse an Kryptowährungen. Im Jahr 2022 bezeichnete er diese gar als „dezentrale Schneeballsysteme“, äußerte sich jedoch positiv über Blockchain- und Smart-Contract-Technologie.