
Ethereum zeigt sich im Oktober 2025 technisch gefestigt. Nach einer dynamischen Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf notiert ETH aktuell bei rund 4.000 US-Dollar und damit nicht weit entfernt vom Allzeithoch bei 4.950 US-Dollar. Dabei ist eines auffällig. Während der Kurs zuletzt leicht konsolidierte, signalisiert der RSI-Indikator eine bullische Divergenz, was auf eine mögliche Trendwende hindeuten könnte.
Auch fundamentale Marktdaten untermauern diesen Eindruck. Großanleger ziehen signifikante ETH-Bestände von den Börsen ab. Allein in der ersten Oktoberhälfte waren das rund 150.000 ETH im Wert von rund 600 Mio. US-Dollar. Das Angebot an liquiden Coins sinkt, was potenziell für weiter steigende Preise sorgt.
Wichtige Unterstützungsbereiche liegen aktuell bei 3.800 und 3.600 US-Dollar. Nach oben gelten 4.100 und 4.220 US-Dollar als wichtige Widerstände. Ein klarer Ausbruch über 4.200 US-Dollar könnte einen weiteren Anlauf in Richtung Allzeithoch auslösen. Gelingt auch der Sprung über die psychologische Marke von 5.000 US-Dollar, wäre mittelfristig sogar Luft bis 6.000 US-Dollar vorhanden.
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ToggleOn-Chain-Daten: Ethereum wächst leise, aber kräftig
Technologisch hat Ethereum 2025 enorme Fortschritte gemacht. Die Zahl der täglichen Transaktionen überstieg zuletzt die Marke von zwei Millionen, gestützt von über einer Million aktiven Wallets. Trotz dieser Aktivität bleiben die durchschnittlichen Gebühren stabil zwischen 10 und 20 Mio. US-Dollar pro Tag und damit weit unter früheren Spitzenwerten.
Diese Effizienz ist vor allem den Protokoll-Upgrades zu verdanken. Das „Dencun“-Upgrade 2024 brachte mit Proto-Danksharding (EIP-4844) eine günstige Speicherung von Rollup-Daten. 2025 folgte „Pectra“ mit Smart Accounts, vereinfachtem Staking und einer Verdopplung der Datenkapazität. Im November steht mit dem „Fusaka“-Upgrade bereits die nächste Optimierung mit Fokus auf PeerDAS und gesteigerte Datenverfügbarkeit an.
Layer-2: Das neue Herz von Ethereum?
Immer mehr Aktivität verlagert sich auf Layer-2-Netzwerke wie Arbitrum, Optimism oder Base. Über 80 % der Ethereum-Transaktionen werden inzwischen auf L2 verarbeitet. Rollups bündeln Tausende Transaktionen und schreiben sie für nur wenige Cent pro Transfer kostengünstig und sicher auf die Mainchain.
Diese Entwicklung folgt der Rollup-zentrierten Ethereum-Roadmap. Die Mainchain dient dabei als zuverlässiger Abwicklungslayer, während sich Innovationen zunehmend auf Layer 2 abspielen. Milliardenbeträge an Kapital fließen bereits in dieses Segment.
DeFi-Sektor im Aufwind
Der dezentrale Finanzsektor auf Ethereum erlebt derweil ein klares Comeback. Die TVL (Total Value Locked) beträgt wieder rund 86 Mrd. US-Dollar, Tendenz steigend. Ethereum dominiert mit einem Anteil von über 60 % den globalen DeFi-Markt.
Insbesondere das Liquid Staking boomt. Plattformen wie Lido verwalten über 40 Mrd. US-Dollar an gestaktem ETH. Dezentrale Börsen verzeichnen Handelsvolumina auf Rekordniveau, allein im August wurden über 130 Mrd. US-Dollar umgesetzt. Zudem wächst die Tokenisierung realer Vermögenswerte rasant. Anleihen, Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen werden zunehmend über Ethereum abgebildet.
Juristischer Rückenwind für ETH?
Regulatorisch herrscht größtenteils Klarheit, zumindest in den Kernmärkten. Dies ist auch in unserer Ethereum-Prognose nachzulesen. In den USA gilt Ether de facto nicht als Wertpapier. Das schafft Sicherheit für Unternehmen, ETF-Anbieter und Nutzer. Auch in der EU etabliert die MiCA-Verordnung einen klaren Rahmen.
Dennoch bleibt ein Restrisiko bestehen. Einige Länder prüfen neue Maßnahmen rund um Besteuerung, Geldwäsche oder DeFi-Plattformen. Ethereum rückt damit zunehmend in den Fokus der Finanzaufsicht, was bei wachsender institutioneller Nutzung kaum verwundert. Der Trend zur Legitimierung überwiegt aber.
Konkurrenzsituation: Solide Marktposition trotz Druck
Ethereum ist weiterhin ein dominanter Layer-1-Player, spürt aber den Druck alternativer Chains wie Solana, Avalanche oder Cardano. Diese bieten hohe Geschwindigkeit oder innovative Strukturen, doch sie nähern sich dem Ethereum-Ökosystem oft über EVM-Kompatibilität an, statt es zu ersetzen.
Mittlerweile laufen über Layer-2-Lösungen mehr Transaktionen als über die Mainchain. Dieser Wandel verändert die Architektur des Netzwerks grundlegend, ist jedoch im Sinne von Ethereum selbst. Die Trennung von Skalierung und Sicherheit wird bewusst forciert und erhöht die Gesamtstabilität.
Fazit: Solider Boden für neue Höchststände
Ethereum steht technisch und strukturell auf solidem Fundament. Die Netzwerkentwicklung schreitet voran, Layer-2 boomt, DeFi wächst, und regulatorische Risiken erscheinen kalkulierbar. Mittelfristig sprechen viele Faktoren für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Bei stabiler Marktlage sind Kurse zwischen 5.000 und 6.000 US-Dollar bis Jahresende realistisch. Sollte ein DeFi-Boom einsetzen oder regulatorischer Rückenwind aufkommen, sind auch 8.000 US-Dollar denkbar. Umgekehrt könnten externe Schocks den Kurs vorübergehend auf 3.000 bis 3.500 US-Dollar drücken.
Die Richtung scheint aber klar. Ethereum setzt seine Entwicklung als Rückgrat der dezentralen Finanzwelt konsequent fort. Ethereum kaufen ist also mit Sicherheit eine gute Idee.