Diejenigen, die auf Polymarket durch Arbitrage still und leise reich werden
Nachdem Polymarket mit 9 Milliarden Dollar bewertet wurde, welche weiteren Möglichkeiten gibt es noch, um Geld zu verdienen?
Nach einer Investition von 2 Milliarden US-Dollar wird Polymarket mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet – das ist eine der höchsten Finanzierungssummen, die ein Projekt im Crypto-Bereich in den letzten Jahren erhalten hat.
Vor dem Hintergrund immer lauter werdender Gerüchte um IPO+IDO+Airdrop werfen wir zunächst einen Blick auf einige interessante Daten: Mit einem PNL von über 1.000 US-Dollar gehörst du bereits zu den TOP 0,51 % der Wallets; bei einem Handelsvolumen von über 50.000 US-Dollar bist du unter den Top 1,74 % der Großanleger; mit mehr als 50 abgeschlossenen Trades hast du bereits 77 % der Nutzer übertroffen.
Diese Zahlen bedeuten auch, dass auf dem fruchtbaren Boden von Polymarket in den letzten Jahren tatsächlich nur wenige kontinuierlich gesät und geerntet haben.
Mit der strategischen Investition von ICE wachsen Liquidität, Nutzerzahl und Markttiefe von Polymarket rasant. Mehr Kapitalzufluss bedeutet mehr Handelsmöglichkeiten; mehr Privatanleger bedeuten mehr Marktungleichgewichte; mehr Marktarten bedeuten mehr Arbitragemöglichkeiten.
Für diejenigen, die wissen, wie man auf Polymarket wirklich Geld verdient, ist dies eine goldene Ära. Die meisten betrachten Polymarket als Casino, während Smart Money es als Arbitrage-Tool nutzt. Im folgenden ausführlichen Artikel hat Odaily drei erfahrene Polymarket-Spieler interviewt und ihre Gewinnstrategien analysiert.
Das „Sweep the Endgame“-Modell als neues Finanzinstrument
„Bei Polymarket werden etwa 90 % der Orders über 10.000 US-Dollar zu einem Preis von 0,95 oder höher ausgeführt“, sagt der erfahrene Spieler fish direkt.
Auf Polymarket, diesem Prognosemarkt, ist das sogenannte „Sweep the Endgame“-Spiel sehr beliebt.
Das Prinzip ist einfach: Wenn das Ergebnis eines Ereignisses praktisch feststeht und der Marktpreis auf über 0,95 oder sogar nahe 0,99 steigt, kaufst du zu diesem Preis und wartest geduldig auf die offizielle Abrechnung des Ereignisses, um die letzten sicheren Prozentpunkte Gewinn mitzunehmen.
Der Kern dieses Modells lässt sich in vier Worten zusammenfassen: Zeit gegen Sicherheit tauschen.
Wenn ein Ereignis bereits eingetreten ist – etwa eine Wahl entschieden oder ein Sportereignis beendet ist, der Markt aber noch nicht offiziell abgerechnet wurde – bleibt der Preis oft knapp unter 1. Wer jetzt einsteigt, kann theoretisch nach der Abrechnung sicher die letzten paar Prozentpunkte Gewinn mitnehmen.
„Viele Privatanleger können die Abrechnung nicht abwarten“, erklärt fish gegenüber Odaily, „sie wollen schnell auszahlen, um den nächsten Markt zu spielen, und verkaufen daher direkt zu Preisen zwischen 0,997 und 0,999. Das eröffnet Großanlegern Arbitragemöglichkeiten. Auch wenn man pro Trade nur 0,1 % Gewinn macht – bei großem Volumen und hoher Frequenz summiert sich das zu einem beachtlichen Einkommen.“
Doch wie jede Investition ist auch das „Sweep the Endgame“-Modell nicht risikolos.
„Der größte Feind bei diesem Modell“, so fish weiter, „ist nicht die Marktvolatilität, sondern Black-Swan-Ereignisse und die Manipulation durch Großanleger.“
Das Black-Swan-Risiko ist eine ständige Gefahr für „Sweep the Endgame“-Spieler. Was ist ein Black Swan? Das sind Ereignisse, die als sicher galten, aber plötzlich eine unerwartete Wendung nehmen. Zum Beispiel scheint ein Spiel vorbei zu sein, wird aber nachträglich vom Schiedsrichter annulliert; ein politisches Ereignis scheint entschieden, aber ein Skandal kippt das Ergebnis. Tritt so ein seltenes Ereignis ein, werden deine zu 0,99 gekauften Token sofort wertlos.
„Solche angeblichen Black-Swan-Ereignisse werden meist von Großanlegern manipuliert“, erklärt fish weiter: „Die Taktik ist meist so: Wenn der Preis nahe 0,99 ist, wird mit einer großen Order der Preis plötzlich auf 0,9 gedrückt und Panik erzeugt; in den Kommentaren und sozialen Medien wird gezielt FUD gestreut, um die Angst der Privatanleger zu verstärken; nach deren Panikverkäufen kaufen die Großen günstig zurück; nach der offiziellen Abrechnung kassieren sie nicht nur die Preisdifferenz von 0,9 bis 1,00, sondern auch den Gewinn, den eigentlich die Privaten hätten machen sollen.“
Das ist der geschlossene Kreislauf der Großanleger-Manipulation.
Ein weiterer erfahrener Spieler, Luke (@DeFiGuyLuke), ergänzt ein interessantes Detail zu diesem Kreislauf: „Die Kommentarbereiche bei Polymarket sind besonders lesenswert. Das ist ein Phänomen, das man bei anderen Produkten kaum sieht.“
Viele schreiben dort ausführlich Beweise für ihre Meinung, und viele wissen auch, dass man sich auf eine Richtung einigen kann. Daher ist die Meinungsmanipulation auf Polymarket besonders einfach.
Das war auch Lukes Gründungsmotivation: „Als ich Polymarket nutzte, fiel mir auf – auf Twitter will niemand lesen, was andere schreiben, oder? Alles ist belanglos und nicht authentisch. Die meisten sagen sonst auch wenig. Aber im Polymarket-Kommentarbereich ist es spannend: Auch wenn jemand nur mit ein paar Dutzend oder hundert Dollar wettet, schreibt er seitenlange Kommentare.“
„Solche Inhalte sind besonders interessant. Deshalb dachte ich damals, dass die Lesbarkeit der Polymarket-Kommentare extrem hoch ist.“ Basierend auf dieser Beobachtung gründete Luke das Produkt Buzzing: Jeder kann einen Markt zu jedem Thema erstellen. Nach dem Wetten können alle kommentieren, und diese Kommentare bilden einen Feed, der den Markt über Inhalte verteilt.
Zurück zum Thema: Ist das „Sweep the Endgame“-Modell wegen der Black-Swan-Risiken nicht mehr spielbar?
„Nicht unbedingt. Entscheidend sind Risikokontrolle und Positionsmanagement. Zum Beispiel setze ich pro Markt maximal ein Zehntel meines Kapitals ein“, ergänzt fish. „Man sollte nie alles auf einen Markt setzen, selbst wenn der zu 99,9 % sicher scheint. Bevorzugt werden Märkte, die in wenigen Stunden abgerechnet werden und deren Preis über 0,997 liegt – so ist das Zeitfenster für Black Swans kürzer.“
Märkte, die auf polymarketanalytics bald enden
Arbitragemöglichkeiten mit Summen unter 100 %
Auf Polymarket gibt es eine Adresse, die in einem halben Jahr aus 10.000 US-Dollar 100.000 US-Dollar gemacht hat und an über 10.000 Märkten teilgenommen hat.
Nicht durch Glücksspiel oder Insiderinformationen, sondern durch eine scheinbar einfache, aber technisch anspruchsvolle Arbitragestrategie – das Ausnutzen von „Summen unter 100 %“ in Mehrfachauswahlmärkten.
Das Prinzip dieser Strategie ist elegant: In einem Mehrfachauswahlmarkt mit nur einem Gewinner (Only 1 Winner), wenn die Preise aller Optionen zusammen weniger als 1 US-Dollar betragen, kaufst du von jeder Option eine Einheit. Nach der Abrechnung gewinnst du garantiert 1 US-Dollar. Die Differenz zwischen Kosten und Ertrag ist dein risikofreier Gewinn.
Klingt kompliziert? Ein Beispiel: Angenommen, es gibt einen Markt zur Frage „Fed decision in July?“, mit vier Optionen:
Senkt die Zinsen um mehr als 50 Basispunkte: Preis 0,001 US-Dollar (0,1 %);
Senkt die Zinsen um mehr als 25 Basispunkte: Preis 0,008 US-Dollar (0,8 %);
Keine Änderung: Preis 0,985 US-Dollar (98,5 %);
Erhöht die Zinsen um mehr als 25 Basispunkte: Preis 0,001 US-Dollar (0,1 %)
Die Summe: 0,001 + 0,008 + 0,985 + 0,001 = 0,995 US-Dollar. Was bedeutet das? Du kaufst von jeder Option eine Einheit für 0,995 US-Dollar, nach der Abrechnung gewinnt eine Option und du erhältst 1 US-Dollar. Gewinn: 0,005 US-Dollar, Rendite: 0,5 %.
„Unterschätze diese 0,5 % nicht – bei 10.000 US-Dollar Einsatz sind das 50 US-Dollar, bei Dutzenden Trades pro Tag ergibt das im Jahr eine enorme Rendite. Und das ist risikofreie Arbitrage, solange der Markt normal abgerechnet wird“, sagt Fish.
Warum gibt es solche Arbitragemöglichkeiten?
In Mehrfachauswahlmärkten ist das Orderbuch jeder Option unabhängig. Das führt zu einem interessanten Phänomen:
Meistens ist die Summe aller Wahrscheinlichkeiten größer oder gleich 1 (normal, da Market Maker vom Spread leben). Aber wenn Privatanleger nur eine Option handeln, beeinflusst das nur deren Preis, die anderen bleiben unverändert. So entsteht kurzfristig ein Marktungleichgewicht – die Summe aller Wahrscheinlichkeiten ist unter 1.
Dieses Zeitfenster dauert oft nur Sekunden oder weniger. Für Arbitrageure mit Überwachungsskripten ist das eine goldene Gelegenheit.
„Unser Bot überwacht rund um die Uhr alle Mehrfachauswahlmärkte“, erklärt fish, „sobald die Summe unter 1 fällt, kauft das Programm sofort alle Optionen und sichert den Gewinn. Mit einem funktionierenden Bot-System kann man tausende Märkte gleichzeitig überwachen.“
„Das ist ähnlich wie MEV (Miner Extractable Value) Atomic Arbitrage im Kryptobereich“, sagt fish weiter, „man nutzt kurzfristige Marktungleichgewichte, setzt auf Geschwindigkeit und Technik, um vor anderen zu arbitrageieren und den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.“
Leider wird diese Strategie inzwischen von einigen Bots dominiert, normale Nutzer können damit kaum noch große Gewinne erzielen. Die theoretisch für alle zugängliche risikofreie Arbitrage ist in der Praxis ein Krieg zwischen wenigen professionellen Bots geworden.
„Der Wettbewerb wird immer härter“, sagt fish, „entscheidend ist, wessen Server näher am Polygon-Knoten sind, wessen Code effizienter ist, wer Preisänderungen schneller erkennt und Transaktionen schneller einreicht und bestätigt.“
Im Kern ist das Market Making
Viele werden jetzt erkannt haben: Die oben beschriebenen Arbitragestrategien sind im Kern Market Making.
Market Maker hinterlegen USDC in einem bestimmten Marktpool, stellen damit gleichzeitig Kauf- und Verkaufsorders (Yes/No) und bieten allen Käufern und Verkäufern Gegenparteien. Das eingezahlte USDC wird entsprechend dem aktuellen Yes/No-Verhältnis in Kontraktanteile umgewandelt. Bei einem 50:50-Preis werden aus 100 USDC 50 Yes + 50 No. Mit der Marktbewegung verschiebt sich das Verhältnis. Gute Market Maker balancieren ihre Positionen aktiv aus und sichern Arbitrageräume.
Aus dieser Sicht agieren Arbitrage-Bots als Market Maker – sie balancieren durch Arbitrage ständig den Markt, machen Preise effizienter und sorgen für bessere Liquidität. Das ist für das Polymarket-Ökosystem vorteilhaft. Deshalb erhebt Polymarket keine Gebühren und belohnt Maker (Ordersteller).
„In dieser Hinsicht ist Polymarket für Market Maker sehr freundlich“, sagt Fish.
„Daten zeigen, dass Market Maker auf Polymarket im letzten Jahr mindestens 20 Millionen US-Dollar verdient haben“, verriet Luke Odaily vor zwei Monaten. „Wie die Zahlen jetzt aussehen, wissen wir noch nicht, aber es ist sicher mehr.“
„Das Ertragsmodell: Nach Markterfahrung liegt eine solide Erwartung bei 0,2 % des Handelsvolumens“, sagt Luke weiter.
Wenn du in einem Markt Liquidität stellst und das monatliche Handelsvolumen 1 Million US-Dollar beträgt (inklusive Käufe und Verkäufe), liegt dein erwarteter Gewinn bei: 1 Million × 0,2 % = 2.000 US-Dollar
Diese Rendite wirkt nicht hoch, aber sie ist relativ stabil – anders als spekulative Trades mit starken Schwankungen. Mit größerem Volumen steigt der Gewinn: 10 Märkte bringen 20.000, 100 Märkte 200.000 US-Dollar. Mit zusätzlichen LP-Belohnungen und jährlicher Verzinsung steigt der reale Gewinn weiter, „aber die Hauptquellen bleiben der Spread und die Polymarket-Belohnungen“.
Interessant: Während andere Arbitragestrategien von Bots dominiert werden, ist der Wettbewerb im Market Making laut Luke noch nicht sehr intensiv.
„Beim Token-Handel ist der Wettbewerb extrem, da geht es um Hardware. Aber bei Polymarket ist der Wettbewerb noch nicht so hart. Die Konkurrenz liegt eher in der Strategie als in der Geschwindigkeit.“
Das bedeutet: Für technisch versierte und kapitalstarke Spieler ist Market Making eine unterschätzte Chance. Mit der 9 Milliarden US-Dollar Bewertung und wachsender Liquidität wird der Gewinnraum für Market Maker nur größer. Jetzt einzusteigen, ist vielleicht noch nicht zu spät.
Arbitrage bei der Wahl 2028
Im Gespräch mit Odaily erwähnten Luke und Tim die Arbitragemöglichkeiten beim Market Making, insbesondere im 2028 US-Präsidentschaftswahlmarkt mit 4 % Rendite auf Polymarket.
Obwohl die Wahl erst in drei Jahren stattfindet, hat Polymarket bereits einen Markt geschaffen und bietet zur Gewinnung von Liquidität eine jährliche Rendite von 4 %.
„Viele denken vielleicht, 4 % p.a. sind im Kryptobereich wenig – auf Plattformen wie AAVE ist die APY oft höher.“
„Aber ich denke, Polymarket macht das wegen des Wettbewerbs mit Kalshi“, erklärt Luke. „Kalshi bietet schon lange US-Staatsanleihenrenditen auf Guthaben an – das ist im traditionellen Finanzbereich üblich. Bei Interactive Brokers erhält man auch Zinsen, selbst wenn man keine Anleihen oder Aktien kauft. Das sind Standardfunktionen traditioneller Finanzprodukte.“
„Kalshi ist ein Web2-Produkt, daher ist das leicht umzusetzen“, fährt Luke fort. „Polymarket hat das bisher nicht gemacht, weil das Geld im Protokoll liegt und es technisch schwieriger ist. Daher war Polymarket bei dieser Funktion bisher im Nachteil.“
Gerade bei langfristigen Märkten wie 2028 fällt dieser Nachteil auf. „Man legt jetzt Geld ein, muss aber drei Jahre auf die Abrechnung warten – das ist unangenehm, oder? Um diesen Nachteil auszugleichen, gibt es die jährliche Belohnung, vermutlich als Subvention von Polymarket“, sagt Luke.
„Aber ich denke, Market Maker zielen nicht auf die 4 % p.a. ab – das ist eher für normale Nutzer gedacht.“ Durch diese Subvention sinken die Handelskosten, was für Vieltrader auf Polymarket sehr attraktiv ist, da Studios sehr sensibel auf Kosten und Erträge achten.
Tim hat dieses System ebenfalls intensiv untersucht: „Wer die Details dieses Mechanismus genau studiert, erkennt, dass für Market Maker weit mehr als 4 % Arbitrageraum steckt.“
„Die Polymarket-Belohnungen sind ein oft übersehenes Detail: Für jede Option gibt es täglich 300 US-Dollar LP-Belohnung“, erklärt Tim weiter. Wer Liquidität stellt – also Kauf- und Verkaufsorders platziert und die Markttiefe sichert – teilt sich diesen täglichen LP-Pool.
Tim rechnet vor: Angenommen, der Markt „Wer wird 2028 Präsident?“ hat 10 beliebte Optionen, jede erhält täglich 300 US-Dollar LP-Belohnung, also insgesamt 3.000 US-Dollar pro Tag. Wer 10 % der Liquidität stellt, erhält täglich 300 US-Dollar, im Jahr 109.500 US-Dollar.
„Und das sind nur die LP-Belohnungen. Mit dem Spread-Gewinn und dem 4 % p.a. Zinseszinseffekt ist eine Gesamtrendite von über 10 %, sogar 20 % und mehr, leicht möglich.“
„Wenn du mich fragst, ob sich Market Making bei der Wahl 2028 lohnt? Meine Antwort: Wenn du Technik, Kapital und Geduld hast, ist das eine massiv unterschätzte Chance. Aber ehrlich gesagt, ist diese Strategie nicht für jeden geeignet.“
Tim sagt: „Sie eignet sich für Spieler mit etwas Kapital (mindestens einige zehntausend US-Dollar), für technisch versierte, die automatisierte Market-Making-Systeme bauen können, für langfristig orientierte, die Zeit gegen stabile Erträge tauschen wollen, und für politisch Interessierte, die den US-Markt einschätzen können.“
Sie ist nicht geeignet für Spieler mit wenig Kapital (nur ein paar tausend US-Dollar), für kurzfristige Spekulanten, die nicht vier Jahre Geduld haben, für absolute Anfänger ohne US-Politikkenntnisse oder für Spieler, die jederzeit Liquidität brauchen.
News Trading auf Polymarket
Bei der Analyse der Marktdaten von Polymarket entdeckten Luke und sein Team ein überraschendes Phänomen.
„Alle sagen immer, Polymarket-Nutzer seien besonders klug und hätten Weitblick, oder? Dass sie das Ergebnis schon vorab durch Trades vorhersagen“, sagt Luke, „aber in Wahrheit ist das Gegenteil der Fall.“
„Die meisten Polymarket-Nutzer sind eigentlich Dumb Money, ziemlich unerfahren“, lacht Luke, „meistens liegen sie mit ihren Einschätzungen falsch. Erst wenn das Ereignis eintritt oder eine Nachricht kommt, springen viele auf, arbitrageieren und bringen den Preis auf das erwartete Niveau. Aber vor der News liegen sie oft daneben.“
„Daten zeigen“, fährt Luke fort, „dass die Wetten und Preisreaktionen der Nutzer auf Polymarket dem realen Ereignis hinterherhinken. Oft ist das Ereignis schon eingetreten, aber die Wetten sind noch falsch, was zu starken Preisumkehrungen führt.“
Luke nennt ein anschauliches Beispiel: „Bei der Papstwahl wurde zunächst ein US-amerikanischer Papst gewählt. Vor der offiziellen Verkündung durch den Vatikan lag die Gewinnwahrscheinlichkeit dieses Kandidaten bei nur wenigen Promille. Nach der Verkündung schoss der Preis in die Höhe.“
„Man sieht also, dass Nutzer in diesen Märkten oft falsch wetten“, resümiert Luke, „wer eine gute Nachrichtenquelle hat und schnell reagieren kann, kann davon profitieren. Das ist durchaus machbar.“
Doch auch hier ist die Einstiegshürde hoch.
„Das erfordert hohe Entwicklerkompetenz“, gibt Luke zu, „man muss Newsquellen in Echtzeit anbinden, ähnlich wie bei MEV. Man braucht sichere Newsfeeds, mehrere Ebenen und gute NLP, um schnell zu handeln. Aber die Chance ist da.“
Auf dem 9 Milliarden US-Dollar schweren Schlachtfeld von Polymarket sehen wir verschiedenste Gewinnstrategien. Doch egal welche Strategie – viele der erfolgreichen, zurückhaltenden Spieler betrachten Polymarket eher als Arbitragemaschine denn als Casino.
Unsere Interviews zeigen klar: Das Arbitrage-Ökosystem von Polymarket reift schnell, der Raum für Nachzügler wird kleiner. Doch das heißt nicht, dass normale Spieler keine Chancen mehr haben.
Zurück zu den eingangs erwähnten Daten: Mit einem PNL von über 1.000 US-Dollar bist du in den TOP 0,51 %, mit einem Handelsvolumen von über 50.000 US-Dollar unter den Top 1,74 %, mit 50 Trades übertriffst du 77 % der Nutzer.
Selbst wenn du jetzt erst mit häufigen Trades beginnst, könnte Polymarket – als das in den letzten Jahren am höchsten finanzierte Krypto-Projekt – am Tag des Airdrops auch für normale Spieler eine große Überraschung bereithalten.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
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